Kornfeld
FensterGotteslob

Kapelle in Menkhausen

BAUJAHR: 1667

Die Dorfkapelle liegt an der Straße von Menkhausen nach Niederlandenbeck. Sie wurde im Jahre 1667 erbaut, 19 Jahre nach dem Westfälischen Frieden von Münster und Osnabrück, der den schrecklichen Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) beendete. Während dieses Krieges kämpften in Deutschland viele europäische Heere und bedrängten die Bevölkerung. Es ist anzunehmen, dass wie vielerorts auch, die Menkhauser ein Gelöbnis für den Bau einer Kapelle getan haben, um so von Gott Hilfe zu erbitten. Es ist erstaunlich, dass bereits 19 Jahre nach Ende des furchtbaren Krieges die Kapelle fertig gestellt war. An der Empore ist folgende Inschrift angebracht: ERECTUM AB ANTONIO DORLAR SABINO ET AB INCOLIS HULUS PAGI A´O 1667.(Errichtet von Antonius Dorlar Sabinus und den Einwohnern des Dorfes im Jahre 1667).
Die Kapelle ist einschiffig gebaut, mit 5/8 Chor, hat einen kleinen Turm auf der Westseite und ist im Inneren mit einer Holzdecke versehen. Das Mauerwerk besteht aus Bruchsteinen und ist mit einem einfachen Außenputz versehen, der 2002 zum letzten Mal erneuert worden ist. Der Eingang an der Südseite ist spitzbögig, während die Fenster rundbögig sind.

SCHUTZPATRON: Hl. Agatha

BESONDERHEITEN:

Im Turm ist eine Bronzeglocke angebracht, die vom Inneren des  Kapellenraumes mit einem langen Seil geläutet werden konnte. Beim täglichen Läuten des „ Engel des Herrn“ am Morgen, Mittag und Abend ruhte die Arbeit in Haus, Hof und Feld für einige Minuten für das Gebet.Dieses Läuten wurde von den Bewohnern des Greiten Hofes besorgt. Zu Anfang des 2. Weltkrieges wurden viele Bronzeglocken der Kirche abgebaut
und zu Sammelstellen verschickt. Sie sollten geschmolzen und zur Herstellung von Kanonen benutzt werden. So musste auch die Kapellenglocke von Menkhausen abgeliefert werden. Als Ersatzglocke wurde eine Glocke aus einfacher Metalllegierung angebracht. Die alte Bronzeglocke wurde aber nicht geschmolzen und ist nach dem Kriege zum Bahnhof Wennemen zurückgekommen. Sie war in weißer Farbe mit „Menkhauen“ gekennzeichnet. Von dort wurde die Glocke zurückgeholt und war
jahrzehntelang bei Michels untergebracht. Nach einigen Reparaturen (Aufhängung, Klöppel) in einer Werkstatt in der Eifel wurde sie 1993 im kleinen Turm wieder angebracht. 1994 wurde ein elektrischer Betrieb installiert. Im Jahre 1999 wurde die Nordseite des Daches und der kleineTurm mit einem neuen Schieferdach versehen und die Fundamentmauer rundherum mit Drainagen versehen, so dass sie bald trockener wurde.  Kapelle und Dorf haben als Schutzpatronin die hl. Agatha, deren Namensfest am 5. Februar eines Jahres gefeiert wird. An diesem Tag feiert der zuständige Pfarrer mit den Einwohnern eine hl. Messe, und früher kamen die Verwandten der einheimischen Familien zu Besuch. Wenn jemand im Dorfe stirbt, wird das Totengebet in der Kapelle gebetet.