Schmallenberg vor dem Wilzenberg
GlockeLöwenzahn

Pfarrkirche Fleckenberg

St_Antonius Fleckenberg
St_Antonius Fleckenberg
Pfarrkirche St. Antonius Eins. Fleckenberg
BAUJAHR: 1905

Die Fleckenberger Pfarrkirche St. Antonius ist eine dreischiffige, neuromanische Wandpfeiler-Kirche mit Kreuzgratgewölbe, die im Jahre 2005 auf eine 100-jährige Geschichte zurückblicken konnte. Im Mai 1905 beschloss der Kirchenvorstand, den Kirchenbau nach den von Baumeister Franz Mündelein erstellten Plänen sofort in Angriff zu nehmen. Im Hochaltar bemalte Holzplastiken mit dem Abendmahl und der Anbetung der Heiligen Drei Könige. Historische Ibach-Orgel von 1865. 
 

 

SCHUTZPATRON: St. Antonius Einsiedler

BESONDERHEITEN:

Wichtige Daten:
 

1905: Feierliche Grundsteinlegung
1907: Benediktion der Kirche
1911: Konsekration der Pfarrkirche durch Bischof Josef Schulte
1950: Ausbau der Kirchenzuwegung
1959: Umfassende Renovierung des Innenraumes und Verputzung der gesamten aus Bruchsteinen bestehenden Außenmauern
1974: Neugestaltung des Chores mit Zelebrationsaltar, um den liturgischen Reformen des 2. Vatikanischen Konzils gerecht zu werden
1998: Ausbau der im desolaten Zustand befindlichen ehemaligen Synagogenorgel aus dem Jahre 1865
2000: Einweihung der von der Orgelbaufirma Kreienbrink restaurierten historischen Ibach-Orgel

ADRESSE:

Latroper Straße 17
57392 Schmallenberg

ÖFFNUNGSZEITEN:

Tagsüber geöffnet

Die Ibach Orgel in der Pfarrkirche St. Antonius

Ein Instrument mit einer wechselvollen Geschichte

Ibach Orgel
Ibach Orgel
Cover Orgel CD
Cover Orgel CD
Spieltisch Orgel
Spieltisch Orgel
BAUJAHR: 1865

Die Orgel der Fleckenberger Pfarrkirche wurde 1865 von der Orgelbaufirma "Adolph Ibach & Söhne" aus Wuppertal-Barmen als op. 114 für die Synagoge in Aachen gebaut. Sogenannte Synagogenorgeln verbreiteten sich erst ab 1845 (zweite deutsche Rabbinerversammlung) in reformorientierten jüdischen Gemeinden als Begleitinstrumente für die Liturgie. Orthodoxe Gemeinden lehnten Orgeln strikt ab. Da im Jahr 1905 eine neue Orgel für die Synagoge in Aachen angeschafft wurde, kam die Ibach-Orgel durch Ernst Tennstädt (Orgelbaubetrieb aus Lippstadt) im Jahr 1906 in die neu erbaute Pfarrkirche St. Antonius in Fleckenberg.

Durch diesen Umstand entging sie der Zerstörung durch die Nazis in der Pogromnacht am 9. November 1938 und ist daher eine der wenigen erhaltenen Synagogenorgeln in Deutschland. In Fleckenberg war die besondere Geschichte der Orgel lange nicht bekannt. Erst in den 1990er Jahren, als das Instrument starke Schäden aufwies, wurde die Herkunft und Besonderheit der Orgel einer breiteren Öffentlichkeit bekannt und es kam unter Pfarrer Winfried Wirtz zu einer umfangreichen Restaurierung des Instruments durch den Orgelbaubetrieb Kreienbrink.

Die Wiedereinweihung der Orgel, die weitestgehend in den Originalzustand von 1865 zurückgeführt wurde, fand am Palmsonntag des Jahres 2000 statt. Im Rahmen des Spirituellen Sommers 2016 kam es zu ersten Kontakten mit Herrn Semjon Kalinowsky, einem jüdischen Ukrainer, der seit vielen Jahren in Lübeck an der Ostsee lebt und sich dem Auffinden und der Aufführung jüdischer Musik des 19. und 20. Jahrhunderts verschrieben hat. Herr Kalinowsky hatte Kenntnis von der besonderen Geschichte unserer Orgel erlangt und die Durchführung eines Konzertes vorgeschlagen. Dieses Konzert für Orgel und Viola fand im August 2016 unter dem Titel "Lux Aeternum-Kirche trifft Synagoge" mit Organist Paul Kayser aus Luxemburg statt. Eine Wiederholung wurde schon damals geplant und in diesem Jahr umgesetzt. Im Jahr 2019 wurde von Semjon Kalinowsky der Plan gefasst,  eine CD mit typischer Musik für die Fleckenberger Orgel aufzunehmen.

BESONDERHEITEN:

Durch die finanzielle Unterstützung der "Bürgestiftung der Stadtsparkasse Schmallenberg", des "Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen" und der "Ursula Lachnit-Fixxon Stiftung, Berlin" fanden am 06. und 07. September 2021 die Aufnahmen statt. Das Ergebnis liegt seit den Tagen vor Weihnchten vor: Die CD "Bible Poems", die einen Querschnitt mit Kompositionen und Komponisten der nur kurz währenden (1845 – 1938) Blüte jüdischer Orgelmusik in Deutschland zeigt. Die meisten Komponisten sind in den 1930er Jahren vor den Nazis aus Deutschland geflohen und haben u.a. in Amerika weitergearbeitet, jedoch dort nicht die gleichen Bedingungen für den besonderen Musikstil vorgefunden, der in Deutschland vorhanden war.
Durch die Tatsache, dass die Viola als Melodieinstrument eingesetzt wird, entfaltet sich die besondere Stärke der Ibach-Orgel als Begleitinstrument. Als solches wurde sie ja ursprünglich für die Synagoge gebaut.

Diese CD ist seit Weihnachten 2021 gegen eine Spende im Schriftenstand der St. Antonius Pfarrkirche erhältlich. Besonderer Dank gilt dabei den Künstlern Semjon Kalinowsky, zu dem mittlerweile eine Freundschaft entstanden ist und Herrn Prof. Torsten Laux als Organist. Weiterhin danken wir Herrn Toms Spogis von der Fa. ambiente audio, der die Produktion technisch und künstlerisch hervorragend umgesetzt hat.

Zwei kleine Kostproben der Flecknberger Orgel können Sie hier anhören: Stutschewsky_ Legend , Stutschwsky, Raindrops

Fleckenberg, im Dezember 2021

Gottesdienste / Andachten

Heilige Messe
Fleckenberg
Sa. 20.04.2024 | 17:00 Uhr
G. Schulte
Heilige Messe
Fleckenberg
Sa. 04.05.2024 | 17:00 Uhr
G. Schröder
Heilige Messe
Fleckenberg
Mi. 08.05.2024 | 19:00 Uhr
G. Schulte
Heilige Messe
Fleckenberg
Sa. 18.05.2024 | 17:00 Uhr
G. Schröder