Schmallenberg vor dem Wilzenberg
Weg im RaureifTulpen Frühling

Letzte Pastoralverbunds-Ausschusssitzung für Schmallenberg – Eslohe

Rückblick auf spannende Jahre

Am Dienstag, dem 30. November 2021, fand im Alexanderhaus in Schmallenberg die letzte Tagung des Pastoralverbundsausschusses statt. Der Ausschuss setzte sich aus Vertretern der Pfarrgemeinderäte und Kirchenvorstände der fünf pastoralen Bereiche des Pastoralverbundes Schmallenberg- Eslohe sowie weiteren berufenen Mitgliedern zusammen.
In den vergangenen Jahren hat er in Zusammenarbeit mit dem Leiter des Pastoralverbundes Herrn Dechant Georg Schröder und einer weiteren hauptamtlichen Mitarbeiterin wichtige Schwerpunkte für die Pastoral in den Gemeinden beraten und entschieden und damit einen wesentlichen Anteil an der Entwicklung des Pastoralverbundes Schmallenberg-Eslohe geleistet. Nach einem gemeinsamen Gebet und einem „Bilderbogen“ durch die Veranstaltungen der letzten acht Jahre luden Michael Kloppenburg und Bernadette Klens die Anwesenden ein, noch einmal auf die Aspekte der Pastoralvereinbarung zu schauen und die persönlichen Erfahrungen zu teilen.

Die Aspekte lauteten: Tief verwurzelte und weit verzweigte Freundschaft mit Gott, Hauptamt/Ehrenamt, Eucharistiefeiern/Messpläne/Wortgottesfeiern, Erstkommunionvorbereitung/Firm-vorbereitung, Missbrauch/Prävention, Modellprojekt: „Ehrenamtliche Mitverantwortung“, Christliche Wegbegleitung, dezentrale Struktur – fünf „Pastorale Bereiche“, gemeinsame Aktionen – z. B. Gestaltung der Christkönigs-Sonntage sowie „Zukunftsbild“ des Erzbistums.

Neben der Bedeutung, die diese Schwerpunkte für den ehrenamtlichen Einsatz in den Gemeinden hatten, betonten die Anwesenden, dass auch sie persönlich durch die Treffen gestärkt worden seien. Zudem sei die Arbeitsatmosphäre stets angenehm, konstruktiv und zukunftsweisend gewesen. Michael Kloppenburg wies auf eine Analyse des Modellprojektes durch die Universität Paderborn hin, welche dem Teilnehmerkreis als Dankeschön zugesandt wird.

Im Anschluss an einen Imbiss sprach Dechant Georg Schröder den Mitgliedern nochmals seinen ausdrücklichen Dank für ihr Engagement aus. Zudem erläuterte er die Überlegungen zur Gremienstruktur in den nächsten Jahren. Nach einem Austausch über die derzeitige Situation der Kirche „vor Ort“ und auf Bistumsebene schloss die Runde mit einem Abendsegen.

Foto v. l.: Bernadette Klens, Hans-Robert Schrewe, Stefan Heinz, Jörg Fröhling, Reinhard Schulte, Stefan Beckmann, Angelika Schauerte, Michael Voss, Verena Grobbel, Georg Schröder, Michael Kloppenburg. Es fehlen: Susanne Henke, Michael Hellermann und Reinhold Weber.

Neu gewählte Pfarrgemeinderäte auf dem Weg

Wahl des Gesamtpfarrgemeinderates und Aussendung am Christkönigstag 2017

Wie alle wichtigen Ereignisse im Pastoralverbund Schmallenberg-Eslohe (Gründung des Pastoralverbundes; Verabschiedung der Pastoralvereinbarung; Start der gemeinsam Homepage...) fiel auch der Start der neuen Pfarrgemeinderäte auf den Christkönigstag. In der Messfeier am Sonntagabend wurden die neugewählten Mitglieder der Pfarrgemeinderäte, über 100 an der Zahl, von Pfarrer Georg Schröder mit Gottes Segen auf den Weg in die nächsten vier Jahre gesandt. Gleichzeitig wurden mit großem Dank die bisherigen Vertreter aus ihren Ämtern verabschiedet.

Zuvor waren die Vertreter/innen aus den PGR‘s, die in den nächsten vier Jahren den Gesamtpfarrgemeinderat bilden, ins Schmallenberger Alexanderhaus eingeladen, um dort aus ihrer Runde Sprecher für den Pastoralausschuss zu wählen.
Die gewählten auf dem Foto: (v. l.):

  • Reinhard Schulte Fredeburger Land)
  • Georg Schröder, (Pfarrer) 
  • Stefan Beckmann, (Schmallenberger Land) 
  • Angelika Schauerte (Wilzenberg)
  • Stefan Heinz (Esloher Land) 
  • Bernadette Klens, (Gemeindereferentin)
  • Michael Hellermann (Dorlar-Wormbach).


Zur Eucharistiefeier um 18 Uhr in der St. Alexander-Kirche waren dann alle neugewählten und bisherige Pfarrgemeinderäte herzlich willkommen. Der gemeinsame Gottesdienst sollte der Bestärkung dieser Frauen und Männer dienen, damit sie sich hoffnungsvoll und mutig auf den Weg machen können, christliches Leben in den 28  Gemeinden des Pastoralverbundes lebendig mitzugestalten.

Neugewählte Pfarrgemeinderäte ausgesandt

Gemeinsamer Start am Christkönigstag


MODELLPROJEKT „ENTWICKLUNG DER EHRENAMTLICHEN MITVERANTWORTUNG“

Neue Wege gehen in den Pfarrgemeinderäten

Die Entdeckung von unbekannten Meeren, von denen keine oder nur ungenaue Karten existieren, übernehmen am besten einige Kundschafter mit „Pioniergeist“. Von den Wegen, die sie zwischen Untiefen, Klippen und Meerengen hindurch finden, profitieren alle diejenigen, die nach ihnen segeln und die neue Wege zu festen Routen werden lassen.

So lässt sich – bildlich gesprochen – das Anliegen eines Modellprojektes zusammenfassen. Konkret geht es hier aber nicht um Segeln und Schiffe, sondern darum, wie in Zukunft „ehrenamtliche Mitverantwortung“ gestaltet werden kann. Dass die Suche nach neuen Formen notwendig ist, wurde spätestens auf der Pastoralwerkstatt im Jahr 2013 deutlich. Mehrere Empfehlungen, die von den Teilnehmern aufgeschrieben wurden, griffen die Verantwortung und Struktur von Gremien auf. Es wurde deutlich benannt: Es kann und soll nicht einfach alles so fortgeführt werden, wie es bisher war. Die konkrete Beschreibung eines Modellprojektes ein Jahr später im Rahmen des Zukunftsbildes verknüpft das Anliegen mit Partizipation, die als Schlüsselthema künftiger Pastoral beschrieben wird. Die bestehenden (Gesamt-) Pfarrgemeinderäte, Pastoralverbundsräte und Kirchenvorstände sollen weiterhin eine wichtige Rolle spielen, aber um weitere Formen der Mitverantwortung ergänzt werden.
Der Grund dafür liegt aber nicht nur in den Empfehlungen der Pastoralwerkstatt. In den vergangenen Jahren wurden einige Studien veröffentlicht, die deutlich machen: Menschen engagieren sich in Bereichen, die ihnen wichtig sind – und wenn die Rahmenbedingungen für sie passen und attraktiv sind. Durch berufliche Belastungen steht aber weniger Zeit zur Verfügung, die deshalb sehr bewusst eingesetzt wird. Zunehmend mehr  Menschen engagieren sich zudem lieber für ein begrenztes Projekt, statt sich auf längere Zeit an eine Aufgabe zu binden. Die Idee war also, nach „Kundschaftern“ zu suchen. Im Oktober 2016 wurden in einem Brief an alle (Gesamt-  Pfarrgemeinderäte, Kirchenvorstände und Pastoralteams Vorschläge zu möglichen Wegen gemacht und zur Teilnahme am Modellprojekt eingeladen. 
Der Pastorale Raum Schmallenberg- Eslohe hat sich entschlossen, diesen Weg zu gehen; neben weiteren Gemeinden, die ebenfalls auf diesem Weg sind:

der Pastorale Raum Arnsberg
der Pastoralverbund Balve-Hönnetal
die Pfarrei St. Elisabeth, Bielefeld
die Pfarrei St. Johannes Bapt., Neheim und Voßwinkel
die Pfarrei St. Andreas, Velmede
Die Beteiligten vor Ort bringen in das Modellprojekt eigene Anliegen ein; grundsätzlich sollen aber Antworten auf folgende Fragen gefunden werden:

Unter welchen Bedingungen sind Menschen auch in Zukunft bereit, Verantwortung zu übernehmen? Wie kann das Engagement als Bereicherung erlebt werden – für den eigenen Glauben und die Gottesbeziehung und das Leben insgesamt? Wie können die Motivationen der Menschen aufgegriffen werden?
Wie kann unterstützt werden, dass Aufgaben den Fähigkeiten und Neigungen der Menschen entsprechen? Wie kann ein Ehrenamt so gestaltet werden, dass es nicht zur Überlastung wird? Das beinhaltet, eventuell Projekte zu beenden und Platz für Neues zu schaffen – obwohl das „doch schon immer der Pfarrgemeinderat gemacht hat“.
Wie können wir als Christen Verantwortung für alle Menschen übernehmen und verhindern, dass wir uns „abkapseln“?
Welche Wege sind nötig und möglich, um möglichst viele Menschen zu beteiligen?
Wie kann Selbstorganisation gefördert werden? Was braucht es dazu?
Antworten auf diese Fragen erscheinen besonders wichtig für die Gestaltung der Zukunft. In kommende Weichenstellungen sollen die Erfahrungen aus dem Modellprojekt einfließen.
Ein spannender Weg, der in der nächsten Zeit begonnen werden wird!

Aus: Dom-Magazin Pfarrgemeinderatswahlen 2017


ENTWICKLUNG DER EHRENAMTLICHEN MITVERANTWORTUNG

...ein Modellprojekt

Der pastorale Raum Schmallenberg-Eslohe liegt im Dekanat Hochsauerland-Mitte und umfasst seit 2013 die fünf pastoralen Bereiche Dorlar-Wormbach, Esloher Land, Fredeburger Land, Schmallenberger Land sowie den Bereich Wilzenberg. Sitz des Pfarrers ist in St. Alexander, Schmallenberg. Der pastorale Raum erstreckt sich von Wenholthausen im Norden nach Lenne im Süden und von Salwey im Westen nach Westfeld im Osten über ca. 420 km². Insgesamt gehören dem pastoralen Raum 28 Pfarreien und Pfarrvikarien an, in denen etwa 25.000 Katholikinnen und Katholiken leben und in dem über 90 Kirchen und Kapellen stehen.

Konkreter Weg im Pastoralverbund Schmallenberg-Eslohe

In den 25 Pfarreien und Pfarrvikarien des pastoralen Raums sind Pfarrgemeinderäte gewählt, die eigenverantwortlich für das christliche Leben vor Ort sorgen und ohne amtliches Mitglied (Priester oder Gemeindereferentin) arbeiten. 
Jeder Pfarrgemeinderat sendet zwei Vertreter/innen in den Gesamtpfarrgemeinderat des pastoralen Bereichs, zu dem die Gemeinde gehört. Hier geschehen die Absprachen mit den Hauptamtlichen. Darüber hinaus werden hier Themen bearbeitet und koordiniert, die eine Gemeinde alleine nicht tut oder tun kann. Bei besonderem Anlass können auch gemeinsame Sitzungen aller GPGRs (Gesamtpfarrgemeinderäte) einberufen werden.
Aus diesen Gesamtpfarrgemeinderäten wird wiederum ein Mitglied gesandt oder gewählt, Mitglied im Pastoralverbundsausschuss zu sein. Hier treffen sich die fünf GPGR-Vertreter/innen, fünf Mitglieder aus dem Finanzausschuss, Berufene sowie der Pfarrer und ein/e Hauptamtliche/r. Dieser PV-Ausschuss nimmt die strategischen Ziele und Entscheidungen für den pastoralen Raum in den Blick.

Die partizipative Organisationsstruktur wird in dieser Form seit dem Wahltermin im November 2017 erprobt. Für die Pfarrgemeinderäte begann am 26. November 2017 mit einem feierlichen Gottesdienst zur geistlichen Stärkung die Amtszeit.


Schritte in die Zukunft

Perspektiven für unsere Kirchengemeinden im Pastoralverbundes Schmallenberg-Eslohe

v. Bernadette Klens

Zumeist an einem Dienstagabend treffen sich die Mitglieder des sogenannten Pastoralverbunds-Ausschusses im Pastoralverbund Schmallenberg- Eslohe im Schmallenberger Pfarrhaus. Anwesend sind jeweils zwei Vertreter/innen der Pfarrgemeinderäte und Finanzausschüsse aus den fünf pastoralen Bereichen Dorlar-Wormbach, Esloher Land, Fredeburger Land, Schmallenberger Land und Wilzenberg. Dazu kommen berufene Mitglieder, der Dekanatsreferent, der Leiter des Referates Räte-Arbeit des Erzbistums, eine Mitarbeiterin der Universität Paderborn, und aus dem Pastoral-Team der verantwortliche Leiter und eine Gemeindereferentin.

Die Atmosphäre ist immer geprägt von einer hohen Bereitschaft, Mitsorge zu tragen für das Leben in den 28 Gemeinden und von einer großen Offenheit im Gespräch. Unterschiedliche Projekte und Initiativen hat der Ausschuss schon verantwortlich mitgestaltet: eine fundierte Pastoralvereinbarung ist verabschiedet worden, die intensive Vorbereitung der PGR-Wahlen 2017, besondere Akzente an den Christkönigssonntagen in St. Alexander, Schmallenberg, Diskussionen über die Gottesdienstordnungen und vieles mehr. Die Mitarbeit seitens des Generalvikariates und des Dekanates ist ein Beleg dafür, dass sich der Pastoralverbund entschieden hat, an einem Modellprojekt des Erzbistums teilzunehmen, in dem es um eine stärkere Mitverantwortung und Anteilnahme an Gemeindeleitung durch ehrenamtliche Gemeindemitglieder geht. Die Bistumsleitung möchte hier Erfahrungen sammeln für die konkrete Umsetzung des sogenannten Zukunftsbildes.

Und dieser Schritt wird notwendiger denn je! Denn eines macht auch vor unseren Sauerländer Kirchengemeinden nicht halt: Die Zahl der Gottesdienstbesucher geht seit den 1950iger Jahren kontinuierlich zurück. Die Priesterseminare haben leere Flure, bei den Gemeindereferenten/ innen sind die Bewerberzahlen ebenfalls stark rückläufig. Auch das ehrenamtliche Engagement verändert sich. Die Übernahme langfristiger Aufgaben wird bedingt durch berufliche und familiäre Faktoren nicht leicht. Auch die demographische Entwicklung in unseren Orten wird hier zunehmend eine Rolle spielen. Welche Schritte führen in die Zukunft, wirken einladend auf Christinnen und Christen im 21. Jahrhundert, sich zu versammeln, um ihre Hoffnungen und Freuden, ihre Trauer, ihre Fragen und ihr Engagement – ihren Glauben und ihr Leben zu teilen?
Auf keinen Fall hilft ein trotziges „Weiter so“ und eine abwartende Haltung! Die Strahlkraft der frühen Kirche ergab sich nicht aus der Erfüllung der Ebenen eines Strukturapparates. Risikobereitschaft und Experimentierfreude waren u.a. ihre Kennzeichen und es wurde dabei heftig gestritten über das, was Wahrheit ist. Da fehlt mir heute manchmal der Glaubensmut
… wir haben doch einen Gott an unserer Seite, von dem in der Verkündigung gesagt wird, dass er uns annimmt – auch wenn wir Fehler machen … Die biblischen Bilder für die Kirche, wie „Volk Gottes“, „Leib Christi“ oder „Tempel des Heiligen Geistes“ sind die Grundlage für ein altes Fundament unserer Gemeinden, das in den Pastoralkonzepten neu entdeckt wird: Alle Christen sind aufgrund ihrer Taufwürde in gleicher Weise berufen und gesandt. Das erfordert ein Neudenken der Rollen aller in der Pastoral und Seelsorge Beteiligten. Natürlich wird das manch schmerzhaften Prozess nach sich ziehen und löst auch Ängste aus. Aber was bedeutet dies nun im Hinblick auf die Arbeit am Modellprojekt für die Schmallenberger und Esloher Pfarrgemeinden?

Zunächst der Blick auf die Pfarrgemeinderäte vor Ort

Mittlerweile arbeiten sie ohne Hauptamtliche, die nur bei besonderen Fragestellungen hinzugezogen werden. Selbstständig und selbstbewusst treffen sie Entscheidungen für das Gemeindeleben vor Ort. Wir bestärken sie darin, nicht alte Aufgabenkataloge abzuarbeiten, sondern auf ihre Fähigkeiten zu schauen. Viel Vertrautes trägt heute nicht mehr. Gottesdienstformen, die Arbeit der Caritas und der Verbände, Wege in der Sakramentenpastoral und der Verkündigung unterliegen einem großen Wandel. Die PGR-Mitglieder werden ermutigt, das zu tun, was sie mit ihren Ressourcen leisten können. Sie nehmen Leitung wahr, indem sie entscheiden, welche Schritte in den drei Gemeindegrundfunktionen vor Ort gegangen werden, viel Traditionelles wird dabei „sterben“. Das beinhaltet Konfliktpotential… „das war doch immer so“… Da gilt es seitens der Hauptamtlichen die Prozesse gut zu begleiten und auch mit den Gesamtpfarrgemeinderäten zu beraten. Natürlich wird es bei Planungen z. B. für die Eucharistiefeiern nicht ohne Zusammenarbeit mit den Priestern gehen und auch so manch andere Frage erfordert einen guten Informationsfluss zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen. Aber seien wir ehrlich, wie viel ehrenamtliche Mitverantwortung an Leitung wird schon seit Jahren in den Gemeinden, vor allem auch durch Frauen wie selbstverständlich übernommen!
Die Kirchenrechtler werden in Zukunft vielleicht die Facetten des Leitungsverständnisses noch einmal unter die Lupe nehmen müssen. Ich möchte nicht an den Grundfesten der katholischen Kirche rütteln und den Leitungsdienst der Priester in den Eucharistiefeiern in Frage stellen, aber im Bereich der direkten Gemeindeleitung werden Veränderungen kommen müssen.
So vertraue ich darauf, dass das Modellprojekt für unseren Pastoralverbund dazu führt, dass wir zukünftig eine ganz bunte Landkarte mit sehr unterschiedlich besetzten Gremien haben werden, die aber eines eint: Mit Glaubensfreude und Glaubensmut gestalten sie die Kirche vor Ort im Rahmen ihrer zeitlichen Möglichkeiten, auch wenn es zahlenmäßig keine starken Gruppierungen sind. Sie werden akzeptiert und unterstützt durch die Gemeindemitglieder und erfahren eine Bestärkung und eine gute Begleitung in ihrem Tun durch die Hauptamtlichen. Zudem werden Bewegungen und Initiativen entstehen, die nicht an einen bestimmten Gemeindeort gebunden sind, die aber vielleicht durch eine besondere Spiritualität geprägt sind oder einen caritativen Aspekt umsetzen.

Der Blick auf die Gesamt-Pfarrgemeinderäte

Hier treffen sich die Vertreter der örtlichen PGRs um, pastorale Felder zu vernetzen. Sie tun dies dezentral in den fünf schon genannten pastoralen Bereichen. Dinge, die im Kleinen nicht mehr geleistet werden können, können eventuell gemeinsam angegangen werden oder es gilt, neue Schwerpunkte abzusprechen wie Akzente in der Fasten- oder Adventszeit, in der Vorbereitung auf die Sakramente, Prozessionsordnungen, Pilgerangebote, Jugendprojekte und vieles andere

…Welchen Zulauf und welches Interesse erfahren mittlerweile die Angebote des Spirituellen Sommers, der von Netzwerk „Wege zum Leben“ verantwortet wird. Für den Bereich unserer Gemeinden unterstützt die Christliche Wegbegleitung viele Angebote. Manch alte Andachtsform verschwindet mittlerweile aus den Gottesdienstordnungen, aber Mondscheingottesdienste in Wormbach und Angebote an den verschiedenen Kunstinstallationen, aber auch besonders gestaltete Führungen mit geistlichen Impulsen in unseren wunderschönen Kirchen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.

Der Blick auf den Pastoralverbunds-Ausschuss

Ganz einfach: Hier laufen die Fäden zusammen und durch die Mitarbeit der Vertreter der Finanzausschüsse ist auch die Arbeit der Kirchenvorstände und die Verwaltung unseres großen Raumes im Blick. Dies im Einzelnen zu beschreiben, würde an dieser Stelle aber einfach zu weit führen, wenn auch in diesem Bereich ähnliche Prozesse ablaufen. Wie schon eingangs betont: die Frauen und Männer, die hier mitarbeiten, zeigen ein hohes Verantwortungsgefühl.

Der Blick auf das Pastoral-Team

Was sind die Schlüsselthemen der Menschen heute? Sind das auch die Fragen der Kirche von heute? Als Priester und Gemeindereferenten/innen haben wir die Aufgabe, die Veränderungsprozesse in unseren Sauerländer Pfarrgemeinden aufmerksam zu begleiten. Das erfordert hier in unserem ländlichen Raum häufig einen anderen Blickwinkel als z. B. im Ruhrgebiet. Als Hauptamtliche benötigen wir mehr denn je die Grundkompetenz, Menschen
in den Gemeinden zu bestärken und ihre Charismen zu fördern.
Kommunikation auf Augenhöhe ist dabei unabdingbar. Wie weit werden wir sein, wenn 2021 das Modellprojekt „Ehrenamtliche Mitverantwortung“ zunächst abgeschlossen wird? Zurzeit sind übrigens fünf Pastoralverbünde bistumsweit daran beteiligt.

Persönliches Fazit

Zu Beginn meiner Dienstzeit mit der Beauftragung für nur „eine“ Gemeinde habe ich nicht geahnt, wie stark sich die berufliche Rolle in einem für die Kirchengeschichte doch kurzem Abschnitt verändern wird, geschweige denn, dass ich z. B. mittlerweile als Frau schon manches Mal auf einem Sauerländer Friedhof stehe, um den Beerdigungsdienst zu übernehmen. Mein Gott-Vertrauen war all die Jahre die Motivation meines Handelns und ich traue diesem Gott und seiner Kirche noch einiges zu …

Empfehlend weise ich in diesem Zusammenhang auf die Festschrift „In verbo autem tuo, Domine / Auf dein Wort hin, Herr“, die im Schöningh-Verlag auf Veranlassung der Theologischen Fakultät Paderborn anlässlich des 70. Geburtstages von Erzbischof Hans-Josef Becker herausgegeben worden ist. Dort hat Jörg Seip, Bonner Pastoraltheologe, einen Artikel veröffentlicht zum Thema: Pastorale Räume denken. Einführung in einen Theologiewechsel.

Dieser Text von Bernadette Klens wurde zunächst veröffentlicht in der Zeitschrift "Sauerland" des Sauerländer Heimatbundes; Ausgabe 03/2018 im September 2018

Infos zum Stand des Modellprojektes

Material von und für Pfarrgemeinderäte

Protokolle, Vorlagen, Einladungen, Termine

An dieser Stelle soll in Zukunft Material für die gewählten Vertreterinnen und Vertreter in Pfarrgemeinderäten und Kirchenvorständen zu finden sein. So können hier die Protokolle der Sitzungen, aber auch die Termine der geplanten Sitzungen veröffentlicht werden, zur Information der Gremien, aber auch der Gemeindemitglieder.