Prozession Oberhenneborn
Taufe

„Prävention von sexualisierter Gewalt“

Augen auf! - Hinsehen und schützen.

Unter dieses Leitwort hat das Erzbistum Paderborn seine Bemühungen und Maßnahmen zum Schutz vor sexualisierter Gewalt gestellt. Helfen Sie mit, aufmerksam auf die ihnen anvertrauten Menschen zu schauen und die Bemühungen zum Schutz vor sexualisierter Gewalt aktiv zu unterstützen. 

In entsprechenden Präventionsschulungen wird dazu notwendiges Wissen vermittelt, um angemessen reagieren zu können und die Grundhaltung des achtsamen Miteinanders verstehen zu lernen. Die Schulungen sind beispielsweise für Ehrenamtliche aus einer Pfarrjugend, der Messdienerarbeit, des PGR oder KV, Vorbereitungsteams von Kommunion-oder Firmgruppen, Kinder-und Familiengottesdiensten gedacht, aber auch alle anderen Interessierten sind herzlich willkommen!

Weitere Informationen


„Prävention von sexualisierter Gewalt“

Schulung 2023 am 5. Juni in Schmallenbeg

Am Montag, den 5. Juni 2023 findet von 18:00 bis 21:00 Uhr im Alexanderhaus Schmallenberg, Kirchplatz 1, die nächste Präventionsschulung zum Thema sexualisierte Gewalt statt.

Die Schulung kann von allen Interessierten besucht werden, die sich über das Thema Prävention von sexuellem Missbrauch informieren wollen. Insbesondere sind alle Ehrenamtlichen eingeladen, die in einer Kirchengemeinde Angebote für Kinder, Jugendliche oder erwachsene Hilfebedürftige durchführen oder dafür verantwortlich sind. Beispielsweise Kirchenvorstand, Pfarrgemeinderat, Vorbereitungsteams für Kinder/Jugend/Familiengottesdienste, Kommunionvorbereitung, Firmvorbereitung,…) 

Anmeldungen bis spätestens Freitag, 26. Mai nimmt das Pfarrbüro Bad Fredeburg unter Telefon: 02972-3648540 oder per E-Mail unter: 

pfarrbuero.fredeburg@pv-se.de

entgegen. Informationen gibt es bei Verena Grobbel unter Telefon: 0160 6709048 oder per E-Mail unter: praevention-pv-se@gmx.de

Jeder katholische Rechtsträger hat sich dazu verpflichtet, Grundbedingungen zu schaffen, dass eine Kultur der Achtsamkeit entsteht und gefördert wird. Wir wollen ein sicherer Lern- und Lebensraum sein und setzen uns für den Schutz von Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Schutzbefohlenen ein. Für uns bedeutet das, sensibel und achtsam zu sein: Augen auf: hinsehen und schützen!
In der Präventionsschulung wird dazu notwendiges Wissen vermittelt. Inhaltlich geht es um entwicklungspsychologische Grundlagen von Kindern und Jugendlichen, rechtliche Bestimmungen, Reflexion des eigenen Verhaltens, Sensibilisierung für Gefährdungsmomente und begünstigende Situationen, Täterstrategien, Präventionsmaßnahmen und Schutzstrukturen, Interventionsmöglichkeiten, Kommunikationsmanagement und Ansprechpartner.

Die Schulungen sind Teil der im Schutzkonzept verabschiedeten Präventionsmaßnahmen im Pastoralen Raum Schmallenberg-Eslohe und können von jedem Interessierten nach vorheriger Anmeldung besucht werden. 


Hilfe bei Missbrauch

An wen kann ich mich wenden?

Das Erzbistum Paderborn nimmt jeden konkreten Fall und jeden Verdachtsfall im Sinne der Leitlinien von sexuellem Missbrauch und sexualisierter Gewalt sehr ernst. Auf der Homepage des Erzbistums erhalten Sie weitergehende Informationen zum Thema sexueller Missbrauch: https://www.erzbistum-paderborn.de/beratung-hilfe/missbrauch/

Im Erzbistum Paderborn gibt es zwei unabhängige Kontaktpersonen, die sich gezielt Hinweisen auf Anhaltspunkte für den Verdacht eines sexuellen Missbrauchs widmen.

Gabriela Joepen
Rathausplatz 12
33098 Paderborn
missbrauchsbeauftragte@joepenkoeneke.de
0160 - 702 41 65

Prof. Dr. Martin Rehborn
Brüderweg 9
44135 Dortmund
missbrauchsbeauftragter@rehborn.com
0170 - 844 50 99




INSTITUTIONELLES SCHUTZKONZEPT ZUR PRÄVENTION VON SEXUALISIERTER GEWALT

Finanzausschuss des Pastoralverbundes beschließt gemeinsames Konzept

In der letzten Sitzung des Finanzausschusses in Gleidorf wurde den Kirchenvorständen durch Verena Grobbel, Präventionsfachkraft des Pastoralverbundes, das Konzept zum Schutz vor sexualisierter Gewalt vorgestellt und nach ausführlicher Diskussion als Institutionelles Schutzkonzept für den gesamten pastoralen Raum beschlossen. 

In den Ausführungsbestimmungen  der  Präventionsordnung des Erzbistums Paderborn wird  festgehalten, dass jeder kirchliche Rechtsträger, ausgehend von einer Risikoanalyse, ein institutionelles  Schutzkonzept für seinen  Zuständigkeitsbereich zu erstellen hat. Damit  nicht in jeder der 28 Gemeinden von den Kirchenvorständen  ein  eigenes  Schutzkonzept erarbeitet werden muss und unterschiedliche  Konzepte entstehen,  hat man sich  im Pastoralverbund Schmallenberg-Eslohe auf die Erarbeitung eines gemeinsamen Institutionellen Schutzkonzepts geeinigt. 

Das Ziel  ist  es, in  allen Bereichen am  Aufbau einer „Kultur der Achtsamkeit“ mitzuwirken und die Diskussion über deren Verbindlichkeit aufrecht zu erhalten. Das Institutionelle Schutzkonzept soll dazu beitragen, Haltungen  und  Verhalten zu reflektieren, um dadurch handlungsleitende Orientierung und  Sicherheit im Gemeindealltag zu  bekommen.
Es befähigt dazu, Verantwortung für den Schutz der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen sowie schutz- und hilfebedürftigen Erwachsenen zu übernehmen. In unseren Gemeinden soll Prävention von sexualisierter Gewalt Bestandteil jedes Handelns sein. Dies wird wahrgenommen durch genaues Hinsehen, klares Benennen von Grenzverletzungen und sexuellen  Übergriffen, verbunden mit der Bereitschaft zu notwendigen Veränderungen, die zum Schutz vor sexualisierter Gewalt beitragen.

Das vollständige Konzept kann hier eingesehen oder heruntergeladen werden:

Schutzkonzept 9.10.2018

Einen Verhaltenskodex (Auszug aus dem Schutzkonzept) könne Sie hier herunterladen:

Verhaltenskodex


Brief von Erzbischof Becker zur MHG-Studie

„Sexueller Missbrauch an Minderjährigen“

"Liebe Schwestern und Brüder,


vermutlich bewegt viele von Ihnen, was Sie im Zusammenhang mit der sog. „Missbrauchsstudie“ hören und lesen. Aus Fulda, wo uns Bischöfen bei unserer Vollversammlung diese Studie erstmals präsentiert wurde, wende ich mich heute an Sie, um mit Ihnen unter diesem Eindruck meine ersten Gedanken zu teilen.
Es ging uns Bischöfen bei der Beauftragung der Studie im Jahr 2014 darum, „Klarheit und Transparenz über diese dunkle Seite in unserer Kirche zu erhalten - um der Opfer willen, aber auch, um selbst die Verfehlungen zu sehen und alles dafür tun zu können, dass sie sich nicht wiederholen“ (Bischof Stephan Ackermann).
Die Ergebnisse der Studie sind sowohl für die katholische Kirche in Deutschland wie für das Erzbistum Paderborn erschütternd. Natürlich weiß ich und habe es seit vielen Jahren auch oft genug schmerzhaft erlebt, dass sich die Kirche aus Menschen bildet und dass es deshalb auch Schuld und Sünde in ihr gibt. Aber dieses „Wissen“ reicht nicht, um mit den Ergebnissen der Studie umzugehen. Es macht mich fassungslos, in welchem Maß sich Männer der Kirche durch den Missbrauch Minderjähriger versündigt haben. Missbrauch ist ein abscheuliches Verbrechen, das aufs tiefste zu verurteilen ist. Das gilt erst recht, wenn es durch Priester und Diakone, die dadurch ihre Sendung pervertieren, geschieht.
Ich empfinde eine tiefe Scham darüber, dass in der Kirche von Paderborn diese Verbrechen stattgefunden haben. Das, was geschehen ist, bleibt ein abscheulicher und dunkler Teil unserer jüngeren ortskirchlichen Geschichte, und mir ist bewusst, dass unsere Kirche, dass wir Bischöfe dadurch sehr viel Vertrauen verspielt haben.
Es liegen nun Zahlen vor, die möglicherweise unterschiedlich gedeutet werden. Bei der Aufarbeitung der Studie müssen vor den Zahlen die konkreten Menschen im Mittelpunkt stehen, um die es bei diesen Zahlen geht. Das sind Betroffene und Beschuldigte, Schuldige und Opfer, viele Gesichter und Lebensgeschichten mit oft lebenslang prägen-dem Leid und oftmals jahrzehntelangem Schweigen und Verschweigen. Ich kann die Opfer im Namen der Kirche von Paderborn nur um Verzeihung und Vergebung bitten. Dabei empfinde ich großes Bedauern, weil ihnen viel zu lange nicht, kaum oder nur unzureichend zugehört und geglaubt wurde. Und ich weiß, dass das zugefügte Leid sich nicht wieder gut machen oder entschädigen lässt.
Nun geht es darum, alles dafür zu tun, dass die Verbrechen der Vergangenheit sich in Zukunft möglichst nicht wiederholen. Deshalb ist der Einsatz gegen sexuellen Missbrauch Minderjähriger eine bleibende Aufgabe. Eine Vertuschung von Straftaten und Verbrechen darf und wird es aus einer falschen Loyalität gegenüber der Institution Kirche und ihres Ansehens nicht geben. Kirchliche Versäumnisse bei der Ahndung sexueller Vergehen sind schonungslos zu benennen. Als Erzbischof von Paderborn bleibt es meine Aufgabe, entsprechend den Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz, jedem Hinweis nachzugehen, im Verdachtsfall die entsprechenden Untersuchungen durchzuführen und mit den staatlichen Behörden und mit der Kongregation für die Glaubenslehre eng zusammenzuarbeiten.
Ausdrücklich unterstütze ich ein nachhaltiges und kontinuierliches Engagement in der Aufdeckung und in der Prävention sexualisierter Gewalt und sexuellen Missbrauchs Minderjähriger in unserem Erzbistum. Ich bin mir bewusst, dass dies einen hohen Einsatz vieler Haupt- und Ehrenamtlicher in unseren Gemeinden und Einrichtungen nötig macht und bitte Sie alle um diesen Einsatz. Erwähnen möchte ich auch die Arbeit unserer unabhängigen Missbrauchsbeauftragten. Sie stehen Opfern zur Seite, beraten und unterstützen sie, auch bei der Suche nach Anerkennung ihres Leids durch die Kirche.
Liebe Schwestern und Brüder,
nach der Veröffentlichung der Studie will und kann die Kirche im Erzbistum Paderborn nicht zur Tagesordnung übergehen. Als Erzbischof sehe ich die Verantwortung, aus der Studie zu lernen. Die Empfehlungen der Forschergruppe müssen ernst genommen wer-den. Sie gehen dahin, tiefer nachzudenken über einige spezifisch kirchliche Themen, die möglicherweise den Missbrauch Minderjähriger begünstigt haben oder begünstigen können. Dazu gehören Fragen aus dem Bereich der kirchlichen Sexualmoral, der priesterlichen Lebensform und der Macht- und Entscheidungsstrukturen in unserer Kirche und sicher auch weitere Themen, die jetzt vielleicht noch gar nicht abzusehen sind.
Ich möchte heute auch ein Anliegen ansprechen, das in diesen schwierigen Tagen leicht vergessen werden kann: die ganz überwiegende Mehrheit unserer Priester und Diakone leistet ihren Dienst treu und entschieden über Jahrzehnte. Auch sie brauchen jetzt die Unterstützung von Ihnen allen, denn unter dem Eindruck der schrecklichen Ergebnisse der Studie gibt es jetzt auch manche pauschalen und ungerechten Aussagen über Geistliche, die dieser großen Mehrheit in keiner Weise gerecht werden. Diese Geistlichen sind von den Ergebnissen genauso erschüttert wie Sie alle.
Das ganze Feld, das durch die Studie zum sexuellen Missbrauch Minderjähriger im Raum der Kirche eröffnet wird, ist derzeit kaum zu überblicken. Das wichtigste Anliegen muss es sein, dass die schrecklichen Verbrechen der Vergangenheit sich in Zukunft nicht wiederholen. Mit Demut und Entschiedenheit möchte ich gemeinsam mit Ihnen den Weg in dieser schwierigen kirchlichen Stunde weitergehen. Ich bitte Sie um Ihr Gebet - für alle Opfer von sexuellem Missbrauch und sexueller Gewalt, für die Erneuerung unserer Kirche und ebenso für alle, die gemeinsam mit Papst Franziskus diesen Weg verantworten.
Mit herzlichen Segenswünschen grüßt Sie Ihr Erzbischof"

gez. Hans-Josef Becker

Die Studie können Sie auf der Homepage der Deutschen Bischofskonferenz einsehen bzw. auch herunterladen.

zur Homepage der deutschen Bischofskonferenz

Ansprechpartner

Interventionsbeauftragter des Erzbistums
Thomas Wendland
Telefon: 05251 - 125 1625
E-Mail: thomas.wendland@erzbistum-paderborn.de
Missbrauchsbeauftragte des Erzbistums
Gabriela Joepen
Telefon: 0160 - 702 41 65
E-Mail: missbrauchsbeauftragte@joepenkoeneke.de
Valeria Rötz | TR
Präventionsbeauftragte
Valeria Rötz
Telefon: 0160 92 00 45 60
E-Mail: praevention-pv-se@gmx.de
Missbrauchsbeauftragter des Erzbistums
Prof. Dr. Martin Rehborn
Telefon: 0170 - 844 50 99
E-Mail: missbrauchsbeauftragter@rehborn.com